Diesmal keine Süßigkeiten!

Im Frühjahr 2020 kam es zu einer ganz besonderen Spende an die Leselern-Paten durch die Physiotherapie Praxis DiLorenzo. Wencke-Konstanze Kurtz vom Team Öffentlichkeitsarbeit hat die Praxis besucht und das Interview geführt.

Wie kam es zu der Idee der Spende an die Leselern-Paten?

Jean-Paul DiLorenzo

Jean-Paul DiLorenzo »Wir haben in den letzten Jahren in der Weihnachtszeit immer viele Süßigkeiten von unseren Patienten geschenkt bekommen. Natürlich haben wir uns vor allem immer über die Geste gefreut, aber es war einfach zuviel. Und da haben wir gemeinsam überlegt, ob wir diesen Impuls unserer Patienten, uns zur Weihnachtszeit zu danken, nicht anders gestalten können.«
Birgit Losch »Also haben wir überlegt, was wir mit unseren Patienten gemeinsam machen können. Es sollte etwas Sinnvolles sein, und es sollte hier aus der Region sein. Und dann haben wir angefangen zu recherchieren, was es so für Projekte gibt, die zu uns und unseren Patienten passen.«
Jean-Paul DiLorenzo »Als Physiotherapie Praxis leisten wir neben unserem klassischen Angebot vor allem Hilfe zur Selbsthilfe. Wir wollen etwas verändern, etwas bewegen und uns dadurch auch von anderen unterscheiden. Bei uns ist das Beratungsgespräch in vielen Fällen mittlerweile fester Bestandteil der Behandlung geworden. Aktuell erweitern wir zum Beispiel gerade unsere technische Infrastruktur, um unsere Patienten durch Bilder und Videos noch besser begleiten und motivieren zu können. Daher war es für uns stimmig, dass wir auch ein Projekt finden wollten, bei dem die Hilfe zur Selbsthilfe ebenfalls im Vordergrund steht.«
Birgit Losch »Über einen unserer Patienten haben wir das Projekt der Leselern-Paten kennen gelernt. Die Begeisterung, mit der uns darüber berichtet wurde, hat uns beide auch angesteckt. Die Idee, Kindern beim Lesen lernen zu helfen, die selbst große Schwierigkeiten damit haben, hat uns sehr gut gefallen.«

Wie haben die Patienten auf Ihre Initiative reagiert?

Jean-Paul DiLorenzo »Für unsere Patienten war das etwas Neues. Wir haben mit sehr vielen darüber gesprochen. Außerdem haben wir ein Plakat aufgehängt, ein Sparschwein aufgestellt und ein paar Prospekte und Visitenkarten ausgelegt, um auf das Projekt aufmerksam zu machen.«
Birgit Losch »Unsere Patienten habe sehr positiv reagiert! Wir haben sehr schöne und interessante Gespräche dazu geführt. Unsere Patienten haben uns berichtet, dass sie es dabei nicht nur schätzen, dass es dieses Projekt gibt, sondern auch, dass wir das machen.«

Und wie war die Reaktion der Mitarbeiter?

Birgit Losch

Jean-Paul DiLorenzo »Also meine?« (beide lachen)
Birgit Losch »Ja, Jean-Paul, erzähl, wie ich reagiert habe.«
Jean-Paul DiLorenzo »Birgit war absolut einverstanden. Wir sind hier zu zweit und stimmen uns ohnehin in allem miteinander ab. Es gibt wirklich sehr viele spannende Projekte, die uns interessieren und uns am Herzen liegen, und man kann unglaublich viel machen, wenn man mal über den Tellerrand schaut. Für uns war es ausschlaggebend, dass die Initiative für diese Projekt von unseren Patienten kam. Das war für uns einfach stimmig.«
Birgit Losch »Ich finde das Projekt der Leselern-Paten einfach grundsätzlich sehr spannend. Lesen ist etwas, was auch mich sehr begleitet, und ich finde es wichtig, gut lesen zu können.«
Jean-Paul DiLorenzo »Ich habe eine Tochter, die jetzt ein Alter erreicht hat, in dem sie gerne Geschichten hört. Da ist Vorlesen natürlich ein Thema. Und nachdem ich durch den Kontakt zu den Leselern-Paten gelernt habe, wie viel Vorlesen bewirken kann, mache ich das nun mit einem ganz neuen Bewusstsein.«

Welches Projekt unterstützen Sie nächstes Weihnachten?

Birgit Losch »Das haben wir noch nicht entschieden. Aktuell überlegen wir außerdem, ob wir das nur während der Weihnachtszeit machen, wo die Bereitschaft zu geben größer ist oder die Projektunterstützung über das ganze Jahr laufen lassen.«
Jean-Paul DiLorenzo »Wir möchten die Projektunterstützung zu einem festen Bestandteil unseres Handelns für das Gemeinwohl werden lassen. Diesen Gedanken habe ich schon seit mehreren Jahren. Wir würden uns freuen, wenn wir wieder Anregungen und Ideen von unseren Patienten dafür bekommen. Wir glauben, dass es einfach wichtig ist, der Region und den Menschen, die darin leben, etwas zurück zu geben.«

Liebe Frau Losch, lieber Herr DiLorenzo, ich danke für das nette Interview!

Wencke-Konstanze Kurtz