Interview zum 10. Einführungskurs

10 Einführungskurse in den letzten 2 Jahren, das ist ein Rekord, den sich niemand so vorgestellt hat, am allerwenigsten die Kursleiter selbst. Anlass genug, mit Claudia & Michael Nährig über diese ersten beiden Jahre zu sprechen:

MENTOR: 2 Jahre, 10 Kurse, 100 geschulte Leselern-Paten. Könnt ihr nach diesem beeindruckenden Erfolg ein erstes Fazit ziehen?

Nährigs: Die Kurse haben vor allem immer Spaß gemacht, deshalb machen wir das auch weiter. Besonders schön sind Kurse, in denen sich die Teilnehmer stark engagieren. Wir nehmen dabei immer neue Anregungen mit und entwickeln die Inhalte ständig weiter.

Stolze Teilnehmer mit Urkunde am Kursende

MENTOR: Sicher gab es dabei doch Hürden und Stolpersteine?

Nährigs: Oh ja! Ganz am Anfang hatten wir noch einen alten Laptop, und das Zusammenspiel mit dem Beamer war meist eher ein glücklicher Zufall. Einmal mussten wir mit 45 Minuten Verspätung anfangen, weil das Laptop einfach nicht so wollte wie wir. Nicht nur einmal haben wir deshalb in der Nacht davor schlecht geschlafen. Oder bei einem anderen Kurs, wo der Beamer immer dunkler wurde und zum Kursende die Inhalte an der Wand kaum mehr erkennbar waren. Und zu allem Unglück sollte dann die Reparatur halb soviel wie ein neuer Beamer kosten.

MENTOR: Eine gute Technik ist sicher entscheidend. Wie habt ihr die Probleme gelöst?

Nährigs: Beide Geräte waren sehr alt, daher haben wir Laptop und Beamer neu gekauft, und seitdem ist die Technik perfekt. Der Aufbau dauert keine 5 Minuten mehr, und wir schlafen ruhig.

MENTOR: Apropos Aufbau: Der Kurs beginnt Samstags immer um 9 Uhr. Ist es hektisch davor?

Claudia & Michael Nährig bei der Materialvorstellung

Nährigs: Na klar. Aber das Team steht. Wir haben mittlerweile eine perfekte Organisation mit hohem Tempo und ohne Worte. Jeder weiß, was er morgens zu tun hat. Kaffee einpacken, Brötchen abholen, Butter mitnehmen. Die Liste ist lang, aber wir haben dank einer Checkliste immer alles dabei. Die Teilnehmer erwarten ja nicht nur einen anregenden Kurs, sondern auch Verpflegung, denn fast 5 Stunden sind eine lange Zeit. Unser Einsatz beginnt um 6:30 Uhr dauert dann 10 Stunden, bis alles wieder sauber, aufgeräumt und verstaut ist. Und in der Woche vor dem Kurs fallen noch einmal 2-3 Stunden an Vorbereitung an zum Einkaufen, Technik prüfen und neues Material sichten.

MENTOR: Wie war das eigentlich ganz am Anfang? Es gab ja keinen Einführungskurs und keine Kursunterlagen.

Nährigs: Wir haben in Köln beim MENTOR Bundesverband eine Referentenausbildung absolviert und zwischenzeitlich noch ein Vertiefungsseminar besucht. Als Unterlage haben wir einen Referentenordner mitbekommen. Es hat allerdings weitere 3 Monate harte Arbeit in Anspruch genommen, daraus und aus unserem Erfahrungsschatz als langjährige Leselern-Paten einen Einführungskurs zu entwickeln. Heute haben wir nicht nur ein klares Konzept und einen umfangreichen Satz an Folien, anhand dessen wir durch den Kurs führen, sondern auch ein »Handbuch für Leselern-Paten«, das wir am Kursende an die Teilnehmer ausgeben. Das 180 Seiten starke Handbuch wurde von 10 Leselern-Paten selbst erarbeitet und liegt demnächst in der 2. Auflage vor. Die 1. Auflage ist aufgrund des hohen Zulaufs bereits vergriffen.

Claudia Nährig (rechts) bei der Referentenausbildun

MENTOR: Wie kommen die Einführungskurse bei den Teilnehmern an?

Nährigs: Wir erhalten sehr viele positive und persönliche Rückmeldungen. Wir hören, dass der Kurs Zuversicht und Vertrauen schafft und die Teilnehmer richtig gehend für ihre Aufgabe motiviert. Viele sind erstaunt, wie viel Material der Verein an den Schulen bereit stellt. Wir stellen im Kurs alleine 14 Leselern-Spiele vor und eine große Auswahl von Büchern und Zeitschriften. Wir denken, dass der Kurs eine sehr gute Basis darstellt für einen bestmöglichen Einstieg in die Tätigkeit als Leselern-Pate.

MENTOR: Liebe Claudia, lieber Michael, danke Euch für das Interview und Eure Engagement!

Das Interview führte Stephan Kurz im Anschluss nach dem letzten Kurs im November 2018.