Unter dem Stichwort »Lesehund« stellte Frau Galatowitsch zu Beginn des Treffens ihre Initiative vor, gemeinsam mit interessierten Leselern-Paten ihren ausgebildeten Hund in Patenstunden einzusetzen und so für eine ganz besondere Förderung beizutragen. Wir haben schon früher über »Lesehunde« berichtet (Artikel aus 2016) und freuen uns nun auf die Gelegenheit, diese gute Idee in die Praxis umzusetzen. Interessierte Leselern-Paten melden sich dazu bitte in der Geschäftsstelle.
Zu Beginn des eigentlichen Austausches teilte der 1. Vorsitzende Stephan Kurz an jedem Tisch Themenkärtchen aus. Jeder Tisch traf seine Auswahl, welche Themen er spannend fand und diskutieren wollte, und bald darauf war der Raum mit angeregten Gesprächen erfüllt.
Nach fast einer Dreiviertelstunde gab es Gelegenheit für Rückmeldungen:
Tisch 1: Schwerpunkt »Material« – es entstand der Wunsch nach mehr Material in Dialogform, um das gemeinsame Lesen lebendiger zu gestalten. Lob gab es für die Kunterbunte Kinderzeitung.
Tisch 2: Schwerpunkt »Die 6. Stunde« – über die üblichen „Süßigkeiten“ hinaus wurden zahlreiche immaterielle Ideen vorgestellt, dem Lesekind eine Freude zu machen: selbstgeschrieben Diplom-Urkunden, Vorlesen als Belohnung, Post-It-Kleber (die sonst nur die Mama haben darf) oder selbstgebastelte Lesezeichen. Einheitlich wurde festgehalten, die Belohnungen grundsätzlich klein zu halten (Wert ca. 1 €) und vor allen Dingen Forderungen des Kindes deutlich abzulehnen.
Tisch 3: Schwerpunkt Material« – die Geschichtenwürfel (Story Cubes) erhielten viel Lob, und es kam die Idee auf, mehr eigenes Material herzustellen.
Hierzu der Aufruf an alle Leselern-Paten, sich bei Interesse für das neue Materialteam in der Geschäftsstelle zu melden, das solche Ideen umsetzen wird.
Tisch 4: kein Schwerpunkt, viele Themen wurden besprochen. Stephan Kurz griff das Thema »Erfolg der Patenschaft« auf und empfahl, über das Jahr eine Art Tagebuch zu führen und alle 3-4 Wochen den Fortgang der Patenstunden darin festzuhalten. So entstünde eine schöne Dokumentation, sowohl für den Paten und das Kind als auch für den Verein.
Tisch 5: Schwerpunkt »Problemkinder« – wie geht man mit unwilligen Kindern um? Eine Leselern-Patin berichtete, dass sie dem Kind klar gemacht hätte, dass ihr Beitrag ein freiwilliger ist; das Kind wäre davon ausgegangen, die Patenstunde sei eine Pflicht, die ihm vom Lehrer verordnet wurde. Die entstandene Erkenntnis hätte das Verhalten des Kindes positiv beieinflusst. Angesprochen wurde auch der Wunsch nach einer Weiterbildung »Wie lernen Kinder lesen?«.
Buchstabensäckchen an jeder Schule
Am Ende des Treffens erläuterte Materialchefin Gudula Afanasjew die Möglichkeiten, wie mit Buchstaben gearbeitet werden kann. Dabei schwappte ihre große Begeisterung für das Thema auf alle Anwesenden über, und so gab es Applaus, als Stephan Kurz schließlich ankündigte, Buchstabensäckchen aus buntem Moosgummi an allen Schulen bereit zu stellen.